Montag, 9. März 1925

9/3 Traum von O. (was? ― ich träume oft und meist unklar von ihr). Dann von einem Tagebuch oder Brief des Max Leitner, (Stephis Onkel) in dem er sich beklagt, dass wir (O. und ich) dem Grab Stephis nicht sorgfältige Pflege angedeihn lassen.―

Vm. U.;― ich erzählte ihm den Traum und deutete ihn dahin, dass mir die Compromittirung Stephis durch seinen Roman nicht recht sei; anerkannte die Vorzüge;― gab aber der Überzeugung Ausdruck, dass er die Mutter und andre verletzen werde.―

Dictirt. Briefe, Therese.―

Kolap erzählt mir von einem Gespräch mit Lili. „Ich kann mit der Mutter über alles reden,― aber der Vater versteht mich, auch ohne dass ich mit ihm rede.“ ― Fühlt, dass O. und ich nicht zusammen leben können. „Er leidet, wenn er mit der Mutter zusammen ist,― und ich kann den Vater nicht leiden sehn.“ „Ich weiss, dass mich niemals irgend ein Mensch so lieben wird wie der Vater.“ ― Ich war froh und ergriffen.―

― Zu Tisch Gustaf Linden (Stockholm); sympathisch wie immer.

Z. N. bei Lichtenstern’s, wo ihre Schwägerin und deren Schwester.― Ich blieb nachher noch lange. „Gleiten“.―