Sonntag, 28. Dezember 1924

28/12 Vm. bei C. P., die mir eine dialogisirte nette Novellette vorlas.―

― Nm. Karten geschrieben.

Gegen Abend bei der Hofrätin, wo Lenormand, dessen Stück jetzt im Burgth. aufgeführt. (Nicht so interessant als seine andern.) Er sehr liebenswürdig ― kennt natürlich nur die paar schlecht ins franz. übersetzten Bücher von mir (Anatol, ronde), findet aber meine Zeit käme jetzt bald in Frankreich. (Trotz meiner lebhaften Correspondenz in diesen Angelegenheiten sind sie mir im Grunde recht gleichgiltig.) ― Mit Lenormand (wir sprachen über Psychoanalyse, Freud und mich) ins Bth. hinüber, mit Brahm ― zufällig war heute K. d. Verf. (sonntäglich ausverkauft), ich sah mir den größern Theil des 1. Aktes aus der Coulisse an, was mich immer mystischer berührt.

― Dann zu Lichtensterns, wo Exc. Marghiloman und Frau, sowie Secretär. (Er Patient L.s und rumänischer vergangner (und nächster) Ministerpraesident. Politik und Ernährungsfragen.)

― Ich blieb noch lange nachher bei V. L.