Mittwoch, 10. Dezember 1924

10/12 Vm. bei Rosa Hochsinger, die mir neulich geschrieben, sie wolle mich noch sehn, eh sie eine „ganz alte Frau“. Habe sie seit fast 20 J. nicht gesehn; sie ist weiss und sieht nicht übel aus. Sie ist affectirt wie nur je, und erzählt mir, wie vor 20, 25 und 30 Jahren, dass sie als junges Mädchen ihr Taschengeld ausgegeben für Bonbons für mich ― dass sie von mir den ersten Kuss bekommen, ferner (das ist neu) dass sie ihr Leben lang eine anständige Frau gewesen, obzwar … etc.;― einer habe sogar mit ihr durchgehn wollen … (Aber das Zuhausbleiben ist bequemer.) (Besonders wenn die Gefahr besteht, dass man sich materiell schlechter stehen würde.) … Leidlich gutmütig; und langweilig.―

― Nm. aphoristisches.―

Zu C. P.;― mit ihr Kino (Schmuggler von Lugano) ― Regina genachtm.―

Bettina aus Berlin zurück; berichtet tel. gutes von Heini.

Briefe O.s vergnügt aus Berlin.―