27/10 Vm. Hr. Zbinden;― ich möge nach Schweden einen Brief wegen Holzapfel-Nobelpreis schreiben.― Ja, sobald ich gefragt werde.―
Hr. Rolf Heydner, eine Art Geschäftsmann zwischen Amerika und Oesterreich; reist jetzt hin;― komischer Antrag Frl. [Matullich], ich möge ein Napoleonstück (nähre Angaben) schreiben ― Meine Stellung dort,― und der ständige Betrug an mir. ― Weise vorläufig Hrn. H.s Anerbieten, allerlei persönliche Schritte (ev. bei Nation) zu unternehmen, zurück.
Ein Traum heute Nacht: Bahnhof, etwa wie Westbahnhof, aber es ist etwa Frankfurt; der Zug vor der Abfahrt, ich stehe neben dem Geleise; Olga und Lili sind im Coupé; ich wünschte, sie zeigten sich am Fenster; aber sie bleiben verborgen; der Zug fährt ab;― es ist früh, fünf, ganz dunkel nun und leer der Perron;― es liegt vor mir eine schwarze Sämisch Leder Tasche,― gehört sie Olga? ―; und den Perron verlassend ― was soll ich so früh in der dunkeln noch schlafenden trüben fremden Stadt thun,― und sehe mich irgendwie durch die leere Halle ins Freie schweben. Dann bin ich irgendwie im Hotel, oder auf einem Platz, wieder Frankfurt ― erinnerlich ist mir nur etwas von rothen Möbeln.―
― Dictirt „Therese“ (der Sohn) neu begonnen.―
Nm. die Bemerkungen zum Diagramm weiter.
Abds. H. K., die heute wieder einmal angenehm auf mich wirkte.―
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Philosoph
Rufname Hedy
Journalistin, Bankangestellte, Essayistin
Kaiser
Pseudonym Dina Marius
Schauspielerin, Sängerin
Schriftsteller
Arthur Schnitzler an Hans Jacob, 27. 10. 1924
Quelle: Arthur Schnitzler: Briefe 1913–1931. Hrsg. v. Peter Michael Braunwarth, Richard Miklin, Susanne Pertlik und Heinrich Schnitzler. Frankfurt am Main: S. Fischer 1984. (PDF unter: https://schnitzler-briefe.acdh.oeaw.ac.at/)