Mittwoch, 1. Oktober 1924

1/10 Probe. Herr Andersen (sehr begabt) für den unmöglichen Hrn. Ströhlin.―

Vorher bei Gisa. Meine Situation;― O., und C. P.

O. daheim mit unklaren Abreiseplänen. Frau P. hat ihr gesagt, es wäre gut, wenn sie das neue Fräulein noch hier einführe (in die Wirtschaft etc.); anderseits will sie nach B.-B.,― oder vielmehr nach Köln zu Frau Louise K. In Wirklichkeit ist sie verletzt und geärgert, dass ich z. B. gestern nicht zu Hause war und empfindet ihre, ja die ganze Situation nicht als richtig.― Obwohl ich ihr gesagt, daß sie Einkäufe ganz nach ihrem Bedarf machen und mir die Rechnungen schicken lassen solle,― fühlt sie sich doch im Ausgeben beschränkt, da ich ihr meine finanz. Situation nicht verhehle und sich immer wieder ungerufen Anlass findet, auf diese Dinge zurückzukommen.

Nm. ein Hr. Schäfer, Schriftsteller,― fährt nach Paris, mit 3000 Kr. in der Tasche; hat Frau hier bei ihrer Mutter;― ohne Ahnung, was thun;― neulich Selbstmordversuch ― Wie viel Elend!―

― Eine Amerikanerin, sieht aus wie ein sechzehnjähriges Handschuhmädel, mich „interviewen“.―

Z. N. bei V. L. (ihr Mann in Bukarest). Sie scheint einigermaßen stolz auf R.s Rolle in der C. Affaire.― Nachher kam ihr Bruder Ferry;― die traurige finanz. Situation.―