Samstag, 6. September 1924

6/9 Träume. Über einen Platz, in einer fremden Stadt? ― mit Olga, die sich hysterisch auf den Boden wirft, in hellem? Kleid daliegt; ich rede ihr zärtlich „Schatz“ zu aufzustehn.― Sitze mit andern um einen Tisch etwa Freyung, Schottenkirche nah, träume (im Traum) allerlei, war in diesen Träumen auch auf den Boden gestürzt, schüttle den Kopf in epileptoider Art hin und her, erwache (im Traum) und erzähle den Nebensitzenden (was?) einer, dick, wie ein deutscher Student, sagt, sie hättens bemerkt, wie ich geträumt … Ich bin dann in einer phantastischen Badeanstalt;― fahre im Boot einen Fluss (wie in unterirdischem Palast) hinab ― eine Stromschnelle droht ― böse Absicht gegen mich,― irgend jemand (wer?) fährt neben mir; durch Wand getrennt;― ich halte mich an einer Säule fest; das Boot klemmt ich zwischen zwei Säulen ein. Gerettet zurück;― an einem Bassin vorbei; da badet u. a. Irene Auernheimer; in einer Art türkischem Costume, mit nackten Brüsten und bemerkt selbst etwas harmloses dazu. Ich kehre noch einmal um (bin in Gesellschaft, mit wem?) um sie genauer zu betrachten. Dann eil ich in ein Hotel innere Stadt, etwa Wandl, nur sehr glänzend (Schweizer Hotels), um mein Gewand zu holen; dunkle Einfahrten, dann großer Gesellschaftsraum; eine alte Dame zieht mich in ein Gespräch;― dann größere Gesellschaft, Aristokraten, einer Graf Lanckoronski; alles in Dämmerung;― eine elegante Dame: Sie kennen uns nicht ― ? Ich sitze neben ihnen; eine hübsche üppige Frau läßt sich von mir handgreifliche Zärtlichkeiten erweisen ― ich wundre mich, dass alle es so hinnehmen;― sie animirt einen andern neben ihr sitzenden (unsichtbaren) Cousin? (Else! … Cissy, Paul!) ihr schön zu thun, bemerkt sehr erregt … ich bin doch so schön … eigentlich aber sei sie ihrem Mann treu … Ich fort, etwa Wipplingerstraße, aber wie fremde Stadt, durch eine Art Tandelmarkt, italienisch, Nacht,― denke an die Frau im Hotel … wie seltsam! es war doch bestimmt kein Traum!;― es droht mir Gefahr, Arme umklammern mich von rückwärts, ich befreie mich; ich sehe nach rückwärts; ein Kellner, Ausschlag im Gesicht steht da … wie recht hatt ich doch ein Attentat zu befürchten;― er sieht bös aus, hat eine Flinte in der Hand, Stufen hinab, Glasthür, die ich zerschmettre, da es ja doch ein Traum ― in freier Luft, es ist die Hohenstaufengasse (Erinnerung an R. F. 97?) ― ich athme auf, juble laut, singend, wovon ich erwache. (Solche Verfolgungsträume sind stets von leichten Darmintoxikationen bedingt;― und ich weiss immer voraus, wenn sie mir drohen. Auffallend diesmal der erotische Einschlag.) ―

Vm. Bodencredit;― Gustav; auch der älteste Bruder Emil ist wieder da, herzkrank, aber neurasthenisch und hysterisch dabei; ich erkundige mich und rathe medizinisch. Gustav und Max sehr bedrückt enervirt und ungeduldig.―

Bei Dr. Peter.

Gegen Abend Dr. Horch bei mir, mit Anträgen von Geyer;― und allerlei Theaterklatsch …

Volksth. Deval, ein schwaches Weib, mit C. P., um Shall in einer Rolle zu sehn. Eben möglich, nicht gerade unsympathisch.

Mit C. P. bei Krautstofl gen.―