Montag, 1. September 1924

1/9 Lugano. Traum: Ich bin irgendwo mit O., in der Fremde?― Neben uns stehn Richard, und Leonie Guttmann?― O. spricht mit mir in einer Weise, dass Richard mich frägt, ob wir denn wieder zusammen leben werden? Ich: Keine Ahnung;― aber Sie kennen doch ihre Art. Sie redet weiter so;― ich ergreife ihre Hand und sage: Ich will ja wieder mit dir zusammen kommen ― aber in einer tiefern schönern Weise als in einer Ehe möglich ― ― es war ja die Sehnsucht meines Lebens, dass du mich endlich verstehst;― was ich erlebt mit dir, das war ja auch nicht „Betrug“, es war etwas, was man mit Worten nicht nennen kann;― aber wie einem alle Fasern des Herzens (ungefähr) bluten, wenn mans je erlebt hat … Und ich weine bitterlich.― Sie: (ungefähr) „Du hast am Ende auch nichts andres gemacht als ich ― du hasts nur geschickter angestellt …“ Und fort ist sie, irgend eine Straße (an einem See, aber zwischen Häusern) verschwunden ― ich rufe ihr nach!, Olga ― im Gefühl dass sie mir nun für ewig verschwunden ist ― will, dass Leonie ihr folge; bin so erschüttert, dass ich schluchzend erwache.―

Allerlei besorgt.― Mit C. P. Mittag Abreise von Lugano, Ankunft Zürich gegen 6. „Baur en ville“.― Spaziergang.

Mit C. P. im Hotel gen.―