25/7 Träume. Mit Zweig und Wertheimer in einen Wirtshausgarten (etwa Türkenschanzpark ― oder auch Prater) ― eine Hakenkreuzlergesellschaft, die uns, oder wenigstens W. aus krakehligen Gründen schon erwarten; sie stehen vom Tisch auf ― Zweig und ich warten weitres nicht ab, fliehn (thun aber harmlos) um das Wirtshaus, durch den Garten, rückwärts über ein Bretterpodium hinab,― fast unter einen Wagen (Bierwagen);― der Kutscher ist einverstanden, ich liege fast unter einem Pferd;― es haut mich mit dem Huf aufs Schienbein. (C. P. erzählt mir gestern, wie ihr Sohn Harry im Krieg neben Pferden geschlafen und von Hufen gehaut worden war …) Nun komm ich irgendwie hervor, und fliege, im Bademantel (der Fliegetraum sehr oft!) die Hartäcker(Friedhof)straße ― ― ! Frl. Else! ― (Novelle „Ich fliege“) hinunter, kaum ein Meter über dem Erdboden, irgend welche verfolgende (scherzend) zupfen am Mantel ― und kitzeln mich an der Fußsohle. Ich liege dann, auch im Bademantel (doch sonst nichts an, während vorher Gewand unter dem Mantel),― wie schlafend, neben mir redend (wie am Wegrand) drei? junge Leute, einer Rambald Steinbichl ― über Billie Tandler, ich höre nicht was ― ― eine junge Dame Schauspielerin oder dergleichen, im Traum weiß ich den Namen, die sich auch hier ausstrecken will, stützt sich nicht absichtslos auf meinen Schenkel, ich stelle mich weiter schlafend, sage aber auch was.― Dann in einer dunkeln Straße mit C. P. (wie gestern nach Stefanskeller);― wir suchen Hotel ― ; auf der Treppe (es wirkt wie ein Privathaus); eine corpulente Dame;― ― C. P. verliert einen Schuh auf der Treppe, die Dame lacht;― wir treten in die Wohnung ein; durchs Vorzimmer in ein großes Schlafzimmer mit einigen Betten,― die alle besetzt sind. Rechts in einem großen Bett liegen, nicht nebeneinander, sondern quasi bergab, zwei Männer, völlig gleich aussehend, blass, mit rötlichen Cotelettes,― schlafend;― sowohl an decadente Aristokraten als ein wenig an den Bocher erinnernd, den gestern Morris Schwartz spielte. C. P. schnürt sich seitwärts, vor einem Bett, die Schuhe auf. Ich erkläre, dass wir natürlich weggehn; die zahlreiche Bedienung Kellner u. dergl. ist sehr höflich und läßt uns ruhig gehn; einer (unsichtbar) bemerkt allerdings, man sei nicht verpflichtet, jedem Paar ein Zimmer für sich allein zu geben. Wieder auf der Straße schlägt mir C. P. vor, ins Hotel „Orgelputzer“ zu gehn (gestern sprach sie als wir vorbeigingen vom Hotel Habsburg, wo sie mit ihrem Mann ein paar Tage gewohnt habe ― Orgel ― „Orgie“ „Putzer“ ― den ich ihr gestern scherzhaft gab ― oder ihre Neigung für „Putz“ ―) ― ich merke daß ich eine halbe Flinte bei mir habe,― der Griff zerbrochen (der Koffer beim Repariren wegen des gebrochnen Holztheils,― wohl auch sexuale Bedeutung!) ― ich fürchte man wird mich für einen Dieb halten … Wir sind nun wieder in jener frühern Wohnung;― es ist leerer, nur die Bedienung viel und unruhig ― irgend wer, ein Gast? sagt mir „Sie gefallen mir besonders gut“;― hinter Glas (Kassa, Buffet) die Kassierin in Gespräch mit jemandem (er sitzt neben ihr), der zuerst Herzl oder auch einem geringern Juden ähnlich sieht, dann aber Richard ist; er wiederholt irgend was zum Xten Mal, was sein Gegenüber zur Verzweiflung bringt; ich und C. P. gehn wieder; ein Dirnchen mit zwei Herrn kommt; der eine sichtlich verlegen, stellt sich versirt und äußert heiter etwas über das „braune Bett“ drin „damals wie ich allein war“;― der andre gross, gelbe Seiden Plastron Binde, sieht etwa dem Komiker König ähnlich;― der Klavierspieler kommt (sieht aus wie gestern der Begleiter im jüd. Theater) „Für wen spielen Sie eigentlich?“ fragt wer;― vor der Thür fällt mir ein: Gewiss hat man mir die Brieftasche gestohlen ― richtig fehlt sie;― ich knie vor der Hausthür ― da liegt Portemonnaie ― und Schlüsselbund;― ich werde wohl auch die Brieftasche haben ― es ist hoffentlich ein Traum ― und zwinge mich zu erwachen.―
Vm. in der Credit Anstalt neues Safe aufnehmen.―
Bei V. L. Vom „Panje“ gute Nachrichten. Morgen fahren sie per Auto Schweiz oder Italien.
Nm. mit aphoristischem beschäftigt.
Abd. C. P. bei mir; mit ihr „Kino“ („Abgründe der Liebe“) und bei Pohl genachtm.―
Las Dominique’s „Unsre liebe Frau von der Weisheit“ (Balzacpreis) in Hans Jacob’s Übersetzung; mit mäßigem Vergnügen.