Donnerstag, 21. Februar 1924

21/2 Früh Benvenisti; dem ich das nötige über sein Stück sagte.―

Dict. Verf.; und Gespräch darüber mit Kolap.―

Brief von O., sehr vergnügt aus St. Moritz, wo sie mit Frau Li.

― Zur Hofrätin. Géraldy mit seiner Frau (Mme. Lubin) die hier an der Oper gastirt. Wicki und Mimi (aus Rom zurück), Auernheimer.―

Zum neustudierten Bernhardi Volksth., mit Heini, Lili, und Liesl Pollaczek in einer Loge. Es bleibt ein gutes Stück mit etlichen Absichtlichkeiten und Platitüden im 4. Akt. ― Kann es einen thörichtern Vorwurf geben als den s. Z. Heimann erhob: der Arzt und der Pfarrer „redeten an einander vorbei“. Als wäre nicht eben das das Sujet, ja der Sinn des Stücks.―

Zur Charakteristik unsrer Zeit muß doch einmal wörtlich eine Notiz aus der Warnsdorfer Ztg. citirt werden, die mir ein sozialdem. Prager Blatt sendet. „S. als Hauskäufer. Der Volkssturm schreibt: Der Schweineliterat A. S., dessen Reigenaufführung seinerzeit in Wien durch einen Volkssturm vereitelt wurde, hat sich in B.-B. ein Haus erworben. Während das deutsche Volk darbt und verelendet, lassen seine Henker und Vergifter es sich wohlergehen.“