Montag, 2. Juli 1923

2/7 B.-B. Vm. Begegnung mit Minnie Benedict (jetzt Gfn. Schaffgotsch); sie lebt sehr zufrieden auf ihrem Gut in N. Oe. Ihre Erkundigung nach O.;― u. a. fragt sie, Unselbständigkeit O.s vermuthend, ob ich nicht z. B. fürchte, dass sie überfahren wird.―

Postauto Bühlerhöhe, Sand;― zu Fuß Hundseck, was mir sehr gefällt. Dort „Dovidl“ Bach mit Frau. Ich besehe Zimmer und speise vortrefflich. Bach begleitet mich bis Plättig (mir von seiner artillerist. Militärzeit erzählend), ich über Grobbachfälle Lichtental nach Haus. (4½ Std.)

N. d. N. im Garten von Gr. L. und in ihren, auch eben eingerichteten Wohnräumen mit Frau Soscha und einem Dr. Freund (?) ―

Traum in der ersten Nacht hier. Ich spreche Dr. Lichtenstern in einem Hausthor etwa Garnisongasse; ob er bald nach Venedig zu seiner Frau fahre; er bejaht, aber deutet mit Thränen in den Augen an, daß bald Scheidung erfolgen werde. Ich erwidre, daß ich aus Erfahrung wisse, wie bitter dergleichen sei, dass es aber doch das beste.