Donnerstag, 7. Juni 1923

7/6 Traum, daß der kleine Franzl L. mich immer wieder, halb zum Scherz, an Händen und Füßen zerkrallt und zerbeißt.― Ich wälze mich endlich vor Schmerz und Angst auf dem Boden;― seine Mutter macht ihm, wie ich um Succurs schreie, gelinde Vorwürfe. Eigentlich aber ist es ein kleiner Hund,― und jemand sagt mir, ich müsse mich doch jedenfalls mit Pasteur impfen lassen ― ich wache dann, nicht ganz ohne Absicht, auf. (Deutung: ich sprach neulich (auch zu L.s) davon, daß meine Hundeträume aufgehört hätten;― Erzählungen V. L.s über ihren Mann;― ein Artikel über Hundswuth, den ich vor ein paar Tagen las.)

― Besorgungen in der Stadt.―

Bei Dr. Karolyi.

Nm. an aphoristischem, Briefen etc.―

Ein junges Mädchen blond, aus Halle, in Thränen, will für ihren sterbenskranken Bruder ein Autogramm (ihre Mutter hatte mir schon geschrieben).―

Jacob Wassermann;― geschäftliches etc.; über Fischer, Ausland, u. s. w.;― die wundervolle einstige Andrian Villa hat Praesident Goldstein den Holländern abgekauft ― und Jacob zur Verfügung gestellt!―

Brief von O.; ärgerlich daß Lili auf eine ihr wichtige Frage nicht geantwortet; und mit kaum verhüllten Vorwürfen gegen mich;― meine sofort darauf einsetzende Verstimmung gegen O. bewies mir, dass sich in mir doch eigentlich nichts geändert.― Mit Lili über ihre, sich nicht nur in solchen Dingen documentirende seelische Nachlässigkeit und äußerliche Schlamperei.

― Mit Heini Türkenschanzpark Rest.;― Dr. Asch, Barjanskis, später Richard. Über telepathisches u. dgl. (anläßlich Schermann).