Samstag, 19. Mai 1923

19/5 Stockholm. Regen, trüb; erst später besser, zu Frau Prof. Warburg Lunch. U. a. Linden’s; der Gesandte für Finnland Söderhjelm (?) (über Brandes etc.; er war Professor für deutsche Literatur, Kritiker);― Per Hallström (übersetzt jetzt Shakespeare; über Strindberg), Dr. Ehrenpreis und Frau (über Herzl und Frau T. ― sie war die Urheberin dieser Beziehung, die von H. ängstlich geheim gehalten wurde).― Mit Frau W. (über Antisemitismus und geschichtliches aus Wien dazu, Lueger etc.) ― Ihr Schwiegersohn (der mich vor 1½ Jahren in Wien besucht (Cavallius) toastirt, und ich antworte.―

Dr. Milch, früher Arzt in Wien; jetzt hier Zeichner, macht eine Skizze von mir.

Mit Dir. Singer und Linden ins Picadilly Kino ― sah den amerik. Anatol Film, der ganz blödsinnig und nicht einmal schauspielerisch gut ist.―

Z. N. bei Lindens.― Frau Quensel (die Organisatorin der Kinderhilfsaction;― übrigens Biologin, Zoologin, Gattin des Geologieprof. Qu.;― ihre großen Reisen;― Mutter zweier Kinder;― hübsche lebhafte ihrer Vielseitigkeit sich freuende Frau; im äußern ein wenig an M. R. erinnernd), der Schauspieler Joh. Paulsen (der jetzt hier gastirt ― wodurch in Kopenhagen die Pierrette (er Arlecchino) ― und hier die Gr. Sc. nicht gespielt werden konnte. Von seinen Anatolgastspielen und seinem Fischen).― Didring (der Dichter;― mit ihm über die Wiener polit. Verhältnisse); Nordberger, Smith (Svenska Dgbl.) u. a.― Um eins mit Dir. Singer nach Haus.―