Samstag, 21. Oktober 1922

21/10 Traum: Ich will mir meine gelbe Reisetasche holen, die ich in einem Lederwaarengeschäft in der Kärntnerstraße zur Aufbewahrung hin gegeben. Verschwunden. Darüber bin ich ärgerlich, fast schmerzlich erregt; nach einiger Zeit (noch im Geschäft) läuft mir der Besitzer Herr mit breitem kurzen Vollbart nach, die Tasche sei da. Ich nehme sie ― aber es ist eine andre, die nicht mir gehört ― zwar neuer, und mit Leinenüberzug;― auch ohne Inhalt ― da fällt mir zum Trost ein, es seien ja in meiner nur Toilettesachen u. dergl. gewesen, nicht wie ich anfangs gedacht, wichtige Papiere, insbesondre meine Manuscripte.― (Deutung ― wenn man die psychoan. Auffassung acceptirt, bedeuten die Taschen (übertragen) Frauen … und wenn man die in Verlust gerathene als O., die neue als ― deutet, ergeben sich für beide wenig schmeichelhafte Deutungen. Die (nun wiederholt auftauchende) Kärntnerstraße offenbar Sexualerinnerungen aus der Jugend. ― Das ganze auf die bevorstehende Reise bezüglich.)

Besorgungen.― Bei Gustav. Hr. Max Hiller.― Über Charolais, Arzt am Scheideweg etc.

Den Nachm. ziemlich vertrödelt. Aphor. durchgesehn.

― Z. N. Arthur Kaufmann; nachher auch Rich. und Paula. Heini las Scenen aus Kraus „letzte Tage der Menschheit“ vor.―