Dienstag, 29. August 1922

29/8 Heini und Liesl P. in aller Frühe auf einen Ausflug. Ich mit O., Lili, Frau P. erst spät zum Aschauer Weiher (wo Lili badet) ― und zurück.―

Nm. ein weniges am „Verf.“ ―

Abends gegen Königssee mit O. (Lili, Frau P. und Franz).― Gespräch mit O. Ihre Absicht: von hier nach Gremsmühlen ― weitres weiß sie nicht. Idee daß Frau L. ein Haus kauft, O. eine Hypothek drauf nimmt (schenkte ihr 1000 d. ― nach heutigem Kurs 2 Mill. Mark!) ― Partenkirchen? oder wo?― Mache auf das riskante ja unsinnige aufmerksam, in dieser Zeit sich festzusetzen ― rathe weitres Provisorium;― ev. Berchtesgaden;― schon wegen verhältnismäßiger Nähe Lili. Rede von den jammervollen spec. Wiener Verhältnissen ― meinen geschäftl. Sorgen und Aergerlichkeiten ― O. erklärt ― „mit Sorge“ meine Stimmung zu beobachten,― und wie ich überhaupt nur mehr von diesen Dingen spräche ― ich sollte Wien verlassen ― mir anderswo, z. B. Bodensee ein Haus kaufen … ich bemerke, daß es darum nicht besser würde;― auch ― in dieser Zeit, meinem Alter ― eine Übersiedlung eine nicht einfache Sache ― errege mich über die Oberflächlichkeit und Billigkeit ihrer Erwidrungen ― genau spürend, daß ihre Tendenz (innerlich) ihren eignen Antheil an dem Ruin meines Wiener Hauses wegzuescamotiren und überdies sich vor sich selbst zu rechtfertigen, indem sie mich („ich rede von nichts anderm als geschäftlichen Sorgen“ etc.) herunterzusetzen sucht, als wenn sie nicht wüßte, daß ich andre Themen, insbesondre die Arbeit ganz absichtlich nicht vor ihr berühre.― Bei alldem ― wie schon früher ―, lösten wir uns beide in der Discussion, wurden freier, unbefangner.― In Unterstein Tram, zum Königssee ― da kamen gerade Liesl P., und Heini; jung und fröhlich von ihrer Partie (Gotzenalm) ― alle „heim“;― im Hotel soup.―