20/12 Vm. bei Hajek auf der Klinik; er hat sich einer Kieferhöhlenoperation unterzogen. Mit Dr. Paul Federn, dem Psychoanalytiker fort; in Gespräch über unsre Ohrenleiden.―
Bei dem Ledergalanteriehändler Schmidt mit V. L. zusammengetroffen; kleine Einkäufe; V. L. nach Haus begleitet; über ihre „Ziellosigkeit“.― Sie erzählt mir,― in Anschluss an die Gerüchte über O.;― ihre Tante habe ihr mitgetheilt, man spreche davon, sie lasse sich scheiden und werde mich heiraten … Diesmal weiß das Gerücht wohl nicht, „wohin wir treiben“?―
Zum Thee bei Spechts. U. a. Alma;― sie spricht von dem mangelnden Sinn O.’s für „Realität“ ― und von jenem Gespräch im October bei ihr, wo ihr zuerst Olgas Mißverstehn klar geworden sei.―
Leonhard Frank und Werfel legen mir einen Aufruf für die hungernden Künstler in Rußland vor, ich mache Vorschläge dazu.
Volksth.; in die Loge zu Frau Brevée, die aus Holland auf ein paar Tage hier ist, z. Th. wegen Lebend. Std. ― sehe „letzte Masken“ und „Literatur“; dann mit Frau Br., Horovitz, und Heini in der Pilsenetzer soupirt.
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Olga an Arthur Schnitzler, [20. 12. 1921]
Aufzeichnung von Bahr, 20. 12. 1921
Wien
Volkstheater
Sternwartestraße 71
Aufführung von Lebendige Stunden, 20.12.1921
Olga Schnitzler an Arthur Schnitzler, 20.12.1921
Quelle: Hermann Bahr, Arthur Schnitzler. Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931. Herausgegeben von Kurt Ifkovits, Martin Anton Müller. Göttingen: Wallstein Verlag 2018