Sonntag, 6. November 1921

6/11 S. Mit H. K. Spazierg. Schafberg. Regen. Saßen im Wirtshaus zur „Himmelsmutter“ ― Sie erzählt mir von ihrer ital.-schweizer Reise; Walter; ihren Plänen zur Geldbeschaffung,― dem Winterthurer Millionär R.; dem sie Berühmtheit vorspiegeln will (Operetteneinfall), dem verliebten Gondoliere in Venedig, der sie umsonst führt, wenn sie allein, und das doppelte rechnet, wenn sie mit Walter fährt; den neuen Schweizer Bekanntschaften, der Reißzeugspekulation (hier 25 frcs., in der Schweiz um 300), ihrem Kinostück; ihrem Bruder, dem sie eine Stellung in der Schweiz verschaffen will. Amüsant.―

Nm. allein, sage Menczels und Hofr. Winter ab.― Denke ohne Groll, aber traurig O.s und leide unter ihrer Situation mehr als sie selbst.―

An der Nov. mühselig weiter.

Vor dem Nm. Salten;― über sein (sehr gutes) Dostojewski Feuilleton;― die Novelle, an der er jetzt arbeitet ― Held ein Rehbock.―

Las (wieder) Hamsuns Stück Vom Teufel geholt;― sonderbar, die Atmosphäre geniedurchwittert;― doch von einer fast unerträglichen Weitschweifigkeit.