Mittwoch, 12. Oktober 1921

12/10 ― Nun erst erscheint die Beziehung zu O. völlig hoffnungslos. Nachträglich noch zu erwähnen: ― ich hätte sie ― hinausgeschmissen wie eine Hure!― ― Ihre Einsichtslosigkeit durch gedankliche Inzucht unheilbar: der geringste Widerspruch, Zweifel macht sie dem Widersprechenden zum Feind ― sie hört gewissermaßen immer nur das zu Ende an, was Echo ihrer selbst ist.― Dabei (das ist das schlimme) ― ist in mir doch eine quälende Sehnsucht nach ihr ― d. h., nach der, die sie doch (mit all ihren Fehlern) so lange für mich war, die sie irgendwie auch heute noch ist, und die sie mir nie wieder werden kann.― Der Zusammenbruch ist nun erst vollkommen. Diese Scheidung war nicht nur Rettung, sie war irgendwie auch letzte Hoffnung. Eine vergebliche. Grotesk, daß ich ihr eigentlich die Thür zu Alma wieder eröffnet habe ― und daß sie dort Stütze für ihre Auffassung nicht nur gesucht, sondern zum Theil auch gefunden hat.―

Vm. bei Gisa.―

Im Volksth. Mit Schulbaur ein paar Worte wegen „Leb. Std.“ ―

― Nm. am „Verführer“.―

Die Doppelnovelle begonnen.―

Mit Heini Raimundth. Woyzeck (mit Klöpfer).