Dienstag, 6. September 1921

6/9 Wache vor 5 auf; nach einem lebhaften Traum: Am Mittagstisch,― aber eigentlich im Elternhaus (Burgring);― O. erhebt sich (sieht aus wie auf dem Photo als 20jährige) ― mild und schön, und sagt … Wenn du willst, bleib ich auch da … (im Hause, meint sie) ― ich erwidre nichts;― bin dann auf der Kärntnerstr. (nah Hopfner!) ― und erwäge, … warum nicht ― was kümmern uns die Leute;― Ama spielt irgendwie in diesen Erwägungen mit ―; dann ein Bücherladen; davor, der junge Nirenstein (Rikola) zeigt mir Radirungen, spricht von ihrer Menge.―

Aufstehn;― fertig machen;― tiefes, tiefstes Weh;― wird es nimmer gut ― !

An die Bahn. O. und Lili. O. hatte heut Nachts mit ihrer Hauswirthin Frl. Schwarz einen Conflict (weil Lili im Salon schlief) so daß sie kündigte. Neue Complication.― Abreise. Stummheit im Waggon. Abwechselnd weinte sie und ich monologisch. Salzburg. Grenze. O. eilt, den Gasteiner Zug zu erreichen. Rascher Abschied.―

Lili und ich Oest. Hof.― Mittagessen.― Briefe von Kolap, H. K.; Gisa.― Mit Lili Dom, St. Peter Katakomben.―

Gisa zu uns ins Hotel. Wir drei Kapuzinerberg. Zauberflötenhaus.― Mit Lili Mirabellgarten; sie läuft im Naturtheater herum.― Mit Lili „Traube“.― Kino, fad, davon.―