Montag, 4. April 1921

4/4 (Feiertag.) ― Bahn Gumpoldskirchen. Übern Calvarienberg Anninger; Weite; herrlicher Frühlingstag; blühende Obstbäume auf dem Weg; ein paar Verse zum Weiher ― Mittag im Anningerhaus; nach Mödling. Die Landschaft, der Frühling, die ganze Welt voll Erinnerungen, Melancholie bis in die Wurzeln meines Wesens. Nichts als Gespenster um mich, und wie fühl ich mich noch lebend. Was diese letzten zwei, drei Jahre in mir zerstört haben ― empfind ich mit wachsenden Schauern.― In der Bahn beim Rückfahren knüpft ein hübsches Telefonmädel ein Gespräch mit mir an; ich schenke ihr meine Chocolade für den Nachtdienst.― Zu Haus der Garten von Frühling schwellend, die blühenden Magnolien; Lili in ihrem Zimmer, das geliebte Kind. Blick zum Anninger, von dem ich eben komme, alles ist seltsam.