Sonntag, 6. März 1921

6/3 S.― Frühlingstag.― Pötzleinsdorf ― Hameau ― SalmannsdorfSommerhaidenweg ― Windmühlhöhe. Ein paar Verse zum Weiher;― ohne die bösen Gedanken verdrängen zu können. Nichts mildert sich;― eher wächst meine Erbitterung ― weil in der Entfernung mir all die ― von mir doch immer durchschauten kleinen und großen Lügen zu Bewußtsein kommen, mit denen sie ihre Stellung zu halten suchte. In gewissen Lebenslagen gibt es keinen Unterschied mehr zwischen den geistig hohen und den ganz banalen Weibern.

― An der Windmühlhöhe, wie verabredet Auernheimer, mit dem ich noch eine Weile im Türkenschanzpark in der Sonne saß. Über Amerika, Urheberrecht,― die „Almosen“ statt der Honorare, u. s. w.

Mittag allein mit Wucki;― Heini eingeladen bei Redlich, Lili bei Julius’.― Sah spätere Zeiten voraus …

Allerlei geordnet;― am Weiher mit unendlicher fast vergeblicher Mühe.―

Z. N. Leo. Machte nun auch ihm „officielle Mittheilung“ ― mit der niemand neues erfährt.― Auch ihm gegenüber hat sie sich schon vor Jahren über ihre Stellung als meine Gattin beklagt, die persönlich nicht voll genommen werde, u. s. w.― Nun sehn alle ein, wie recht ich hatte, sie in ihrer Carrièrelust gewähren zu lassen;― anderseits wird sie doch an dem Selbstbetrug festhalten, daß ich sie gehindert, eine große Sängerin zu werden.―