Mittwoch, 2. März 1921

2/3 Frühlingstag. Vm. bei Rich. Specht, der gestern von einer Reise Berlin Hamburg und Mannheim rückkehrte, wo er Vorträge hielt. In Berlin und Hamburg sah er überfüllte und wie es scheint schlechte Reigenvorstellungen.― Von unsrer Sache schien er schon sehr gut informirt und war nicht unerfreut (― in bester Absicht) neues beibringen zu können; so daß O… „einige Mal“ in Mannh. gewesen sei.― Auch ihn hätte sie in der letzten Zeit um einen „Advocaten“! gebeten ― (als wenn sie ― mich zu klagen hätte).― Das Geklatsch ringsherum scheint unermesslich.― Sie immer die „geknebelte, die Recht auf ihr eignes Leben“.― Meine Stimmung gegen sie nicht erheblich besser ― besonders da heut früh wieder ein Brief kam,― in dem sie zwar von der „Dummheit Rachsucht und bösem Willen“ der andern schreibt ― aber nichts von dem weiß was sie gethan.

― Grenzenlose Erbitterung;― in trübsten Gedanken und mit Herzschmerzen durch den sonnigen Tag nach Haus;― flüchtig L.s gesprochen, die im Auto vorbeifuhren.

Nm. Hr. Knepler (Wallishausser) wegen einer kleinen Luxusausgabe „Mörder“ oder „Leisenbohg“.―

Baron Winterstein; über seine geänderten materiellen Verhältnisse;― seine Kritiken in der N. Fr. Presse; die schändliche Bezahlung.― Allerlei über Feuilletonismus; meine graphischen Darstellungen („Reich des Worts“).―

Z. N. Jessie.―