Mittwoch, 15. Dezember 1920

15/12 Vm. Bank; Beratung mit Hrn. Kugel.―

Burgth., bei Hock; hauptsächlich wegen Wiederaufnahme des Medardus. Schwierigkeiten wegen der Drehbühne, Widerstand Heines (dessen künstler. Temperament nach Hock, in Curven geht); immerhin brachte ich die Sache weiter, auch wurde schon die Besetzung besprochen.― Auch Kakadu, Einsamer Weg, Leb. Stunden wurden erwogen.― Hock war ganz nett; auch klug; relativ ehrlich; im ganzen steht er mir mit Hochschätzung gegenüber, die durch Germanistik und Renegatentum erheblich beeinträchtigt wird.―

Nm. Frl. Grün, die einmal im Sommer da war;― erzählt von ihrer mißglückten Prüfung bei Heine; Familienangelegenheiten; Verlobungen; kleine Liebesgeschichten, will mir auch was von ihren Sachen zu lesen geben, was ich ablehne, und bestellt mir die Frage einer Tante, ob das Landhaus am Salzkammergutsee aus „Weg ins freie“ wirklich „Auhof“ heiße. Banalisirter Vilma Flamm-Typ.―

― Mit Heini Qu. Rosé (Beethoven). Dankte ihm im Künstlerzimmer.―

Las zu Ende die Nicolai’sche Biologie des Krieges und die Briefe von Caroline.―