Sonntag, 5. Dezember 1920

5/12 S. Träume viel: Heute u. a. Gerichtsverhandlung,― in einem Stück. Bin ich Zuschauer? Mitwirkender? Ein Zeuge tritt auf, klein, Cotelettes, Schlußrock, etwa von Forest gespielt; er soll etwas aussagen, komische Spannung, weil man weiß, er wird um seiner Frau willen, die neben ihm steht, etwas vorlügen, während alle schon wissen, dass auch die Frau schon unterrichtet ist.― Dann gehe ich an der Burg vorbei, am Volkgarten, ein schöner Apriltag, Frühling, der mich aufs tiefste ergreift.―

Vm. in Hietzing bei Popper. Ihm die Verlagsangelegenheit referiren. Dr. Gelber kam.

Ins Volkstheater. Reusch und Sladek; wollen durchaus für den Reigen (22. Dez.) die Keller haben; Bernau will und kann nicht.―

Nm. am Weiher.―

Lili trägt mir die zwei Monologe der Jungfrau von Orleans vor, sehr verständig und mit Haltung, und unbefangen,― dann mir und O., die bettlägerig.― Sie wünscht zum Theater zu gehen.