Mittwoch, 1. Dezember 1920

1/12 Von 3-5 geschlafen. Dann wieder die bekannten Zustände.

― In der Früh Telegr. von Lucy an O., wegen München. Es trifft sich gut und ich rathe O. sobald wie möglich hinzureisen.

― Nach Hietzing zu Popper, der etwas frischer, von der Verlagsangelegenheit sehr erregt ist; ich beruhige ihn.

― Zu Tisch R. L.

Den Nachmittag ziemlich verduselt.―

Las Schickele’s Drama „Am Glockenturm“. Geschwätz, üblicher Snobismus der Menschenliebe.―

Las Abends in Alwin Schultz häusl. Leben Deutschland 16. und 17. Jahrhundert.

Nm. war ich bei Dr. Kopetzky gewesen, wegen des Leichenpasses für Liesls Asche. Nun erhalten wir sie ausgefolgt ― für die Reise nach München ― aber natürlich würde uns nichts hindern, sie hier zu behalten. Und O., der ichs mittheile … sagt plötzlich: „Da können wir sie also in unserm Garten begraben.“ Als wäre nichts geschehn.