Montag, 11. Oktober 1920

11/10 Vm. dictirt Briefe.―

Mittagessen Terrasse. Kaufmann kam dazu, von der Steuerbehörde, im Bedürfnis, „menschliche Worte“ zu hören. Herbstsonne. Er sprach davon, dass er sich nun übe in die Sonne zu schaun. Man müsse das erlernen können ― „wär nicht das Auge sonnenhaft ―“ … Freilich müsse das Aug möglichst feucht sein;― also nach dem Waschen. Und wenn er auch etwas riskire ― für seine Überzeugung müsse man das!― Er war seltsam montirt, während er diese Dinge sagte, sprach auch sonst allerlei kluges, schönes, einfaches;― trotzdem bin ich wieder ein wenig besorgt.

― Nm. zu Popper. Er lag, war aber etwas wohler; sogar von Humor. Frl. Schilling vom Volksth. war eben bei ihm.― Er beschäftige sich in der letzten Zeit mit der Bibel.― Ich sprach von Nicolai, Biologie des Krieges; lobte es,― es sei nicht das übliche pacifistische Geschwefel … „Wie sollte das auch sein, sagte P.;― er heißt ja Weinstein.―“

Seine treuen Haushälterinnen im Vorzimmer mit mir über das Verlagsgeschäft.―

― Ins Concert Fried Mahler VII., mit O.