Mittwoch, 28. April 1920

28/4 Vormittag Generalprobe „Königin Christine“, Burgtheater. Mit meinem Nachbarn, dem Grafen Mensdorff, über unser Verhältnis zu England, mit Hock über „Medardus“ (jetzt natürlich nicht möglich), mit Dörmann über Lisls Tod.

Zu Tisch bei Julius, Untersuchung des Arms. Voraussichtlich ziemlich lange Dauer bis zu vollständiger Gebrauchsfähigkeit. Finanzielles und Sommerliches.

Nachmittag mit Aphoristischem beschäftigt.

Walter Eidlitz, dem ich einiges ziemlich Freundliches über seinen „Moses“ sage, ohne Bühnenwirkung für wahrscheinlich zu halten. Verlegerfragen. Ueberall dasselbe.

Dann Gerasch mit Rosenbaum und Frau, sowie Richard. Burgtheater will Kontrakt mit Gerasch nicht erneuern, er wünscht Rat und womöglich Unterstützung. Die Direktion, wie üblich, etwas doppelzüngig.

Nach dem Nachtm. Dr. Wittels, trägt sich immer noch mit dem Gedanken einer Schrift gegen Karl Kraus. Erzählt von den Freimaurern, die ihn als Mitglied gewinnen wollten und Nachforschungen über sein Vorleben anstellten.