Donnerstag, 29. Jänner 1920

29/1 Um 6 erwacht;― trüber Wintermorgen in meinem Arbeitszimmer bittre Thränen.― Später mit O., die leicht fiebernd, aber eigentlich nur aus Verstimmung im Bette, eine düstre Auseinandersetzung,― ― schwere Vorwürfe, mit bewußter Ungerechtigkeit;― einige Erleichterung; ja fast ein Hauch von Zärtlichkeit gegenseitig. Doch fühlten wir beide die Hoffnungslosigkeit.

Bei Gustav.―

― Zum Thee die Schwedin Frau Wagner und Arthur Kaufmann (Olga bettlägerig).― Politisches und literarisches.―

Nachts wurde das Gespräch von heute früh ruhiger und noch düstrer, ja hoffnungsloser weitergeführt.―