Freitag, 31. Oktober 1919

31/10 Schneefall. Zur Kolap.― Die Mutter schon aphasisch.―

Dictire einige Briefe.― Die Lücken, die sich so rasch schließen.― Brief an Liesl vorläufig nicht abgeschickt.―

Fr. Matscheko Traeger; wünscht Empfehlung an Walden, jetzt Director der Volksbühne. Sieht gealtert und ziemlich verhungert aus. Schicksale! Und nun die allgemeine Atmosphäre darüber!―

Nm. tel. O. aus München (wie man dieses Wunder hinnimmt!), sie fährt eben nach Partenkirchen zu Liesl, will aber nicht lang dort bleiben, schon in 4-5 Tagen zurück,― in Frankfurt ein wüster Traum,― gesungen gut; auch München; dort leider schlechte Kritiken;― Margit St. war in ihrem Zimmer während sie mit mir sprach;― ich rathe ihr lieber länger in P. zu bleiben ― sie hat Angst vor der Kälte u. s. w.―

Dann verbring ich zwei Stunden mit Herzschmerzen und entwerfe ein Telegr. an sie, das ihre Ankunft aufschieben soll bis sie sich zu rückhaltlosen Aufklärungen entschlossen.

Nehme dann 1910 vor, Zeit der Med. Première ―; amüsirte mich; es war eine verhältnismäßig gute Zeit.

N. d. N. begann ich Wahrheit und Dichtung wieder (zum 3. Mal) zu lesen.