Sonntag, 26. Jänner 1919

26/1 S. Vm. bei Heine im B.th.; der anfangs etwas verlegen war. Hauptsächlich über ev. Neuaufführung Medardus. Schwierigkeiten durch Drehbühne und augenblickliche Arbeiterverhältnisse. Über ev. Herunternehmen von der Drehbühne.― Dann über Leb. Std. u. a.―

Gegen Mittag besucht uns Lili L. mit ihrem praes. Bräutigam, Dr. H. aus Budapest.

Zum Thee bei uns Wilh. Grosz mit seinen Eltern; Hofmusikus Knoll, Leo, Specht, Kolap, Lucka, Frau Liesl Schmutzers, Robert’s mit G. v. Szell. Grosz spielte mit Knoll seine Sonate (wirkte gut), Szell seine Orch.variationen ― dann Strauss Eulenspiegel und Don Juan ― fabelhaft.― Erzählt von seiner Heimkehr aus Straßburg nach Einzug der Franzosen; ist jung elegant, einfach, unbefangen, von einer nicht abgründigen aber klaren ― wohl hauptsächlich reproduc. musikalischen Genialität.― Ein Vergnügen für sich war es Lili zuhören zu sehn.― Wilh. Grosz blieb z. N.―