Montag, 13. Jänner 1919

13/1 Traum: Vis à vis im Garten, ein junger schöner Offizier, herauflugend, aber ohne etwas zu sehen, mit dem Gärtner (unsichtbar) redend (oder schweigend); ich zu O. ins Nebenzimmer, sie hat eben einen Brief an einen unbekannten Herrn Luchs (o. ä.) geschrieben, wegen Musizirens, was mich ärgert (wir erwarten demnächst in einer Wohltätigkeitsangelegenheit einen Hr. Czuczka), und was ich ihr verweise. Dann ein Sanatorium (etwa),― vis à vis dem anatom. Institut Währingerstr. (was mir im Traum nicht bewußt ist);― ich sehe auf dem Op. Tisch M. R. liegen ― eigentlich aber bin ichs, sie ist schon operirt worden, an mir soll die gleiche Oper. vorgenommen werden;― nach einer Irrigation, soll ― ein Fahrrad in den Darm eingeführt werden; die Irr. geschieht;― ich verlange von einem kleinen Arzt ein Thermophor; er ist höflich dagegen, ich denke mir „dummer Kerl“― ―

Dictirt Briefe.― Notizen über Anschluss Deutsch Oesterreich an Deutschland.―

Begegnung mit Lotte Witt, über Politik und Wahlversammlungen; sie wohnte einer bei.―

Ich wünschte mehr allein und weniger einsam zu sein.

Nm. Rechnungen.― Ausgaben 1918 ― über 170.000 Kr.!!!―

Hr. Molitor, neuerdings wegen der Verlagsache; dann trug er mir als Draufgabe Lebensmittel an ― nur halb im Scherz.