6/1 Vm. spazieren, Hohe Warte, Techet begegnet, der eben von Redlich kam (er hatte sein Vöslauer Haus dem Aerar vermiethet ― er kann die Herstellungskosten nicht bekommen; beklagt sich über die Verwüstung und Versauung, gymnasiastenhaft pornogr. Photografien u. dgl.);― ich zu Redlich; im Garten mit ihm und einem Hrn. v. Hebra, Bayer, Pannwitzjünger. Wir sprachen über den neuesten Spartakusputsch in Berlin; R. konnte sich kaum genug thun in Ausfällen gegen das Preußentum, redete manches kluge und manches verfehlt-geistreiche.―
Zum Thee Praes. v. Landesberger. Über Lili und ihren praesumptiven Bräutigam, den L. recht mittelmäßig findet. Er nimmt sie nach Haag mit. Über Wiens Zukunft;― Unfähigkeit des Staatsraths ― Thorheit eines Anschlusses an Deutschland in diesem Augenblick; Zusammenbruch des Sozialismus, Rolle der Juden im Bolschewismus.
Am Weiher ―
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Bankier
Politiker, Rechtswissenschaftler
Rufname Lili
Schriftsteller, Gymnasiallehrer