Montag, 6. Jänner 1919

6/1 Vm. spazieren, Hohe Warte, Techet begegnet, der eben von Redlich kam (er hatte sein Vöslauer Haus dem Aerar vermiethet ― er kann die Herstellungskosten nicht bekommen; beklagt sich über die Verwüstung und Versauung, gymnasiastenhaft pornogr. Photografien u. dgl.);― ich zu Redlich; im Garten mit ihm und einem Hrn. v. Hebra, Bayer, Pannwitzjünger. Wir sprachen über den neuesten Spartakusputsch in Berlin; R. konnte sich kaum genug thun in Ausfällen gegen das Preußentum, redete manches kluge und manches verfehlt-geistreiche.―

Zum Thee Praes. v. Landesberger. Über Lili und ihren praesumptiven Bräutigam, den L. recht mittelmäßig findet. Er nimmt sie nach Haag mit. Über Wiens Zukunft;― Unfähigkeit des Staatsraths ― Thorheit eines Anschlusses an Deutschland in diesem Augenblick; Zusammenbruch des Sozialismus, Rolle der Juden im Bolschewismus.

Am Weiher ―