28/12 Vm. Hugo, spazieren mit ihm Pötzleinsdorf.― Zuerst über Vermögens- und Steuersachen; dann berichtet er interessant von seinen Besuchen in Prag Juni 17 und Winter 18;― Unterredung mit Czechen; dem Hass gegen Wien; Zukunft Wiens ― eine slavische Stadt mit deutschen und jüd. Elementen. Er persönlich gegen Anschluss an Deutschland.― Alldeutschtum und Civilisationsliteraten. Die Brüder Mann.― Heftiges gegen Czernin (den O. gestern in einer Art Wählerclub sprechen gehört hat).― Endlich bat er mich bei Bernau wegen Cristina’s Heimreise (das angenommen ist) anzufragen;― ich weise auf die Publikumsschwierigkeit hin, seinen sowohl als meinen Casanova von Edthofer spielen zu lassen. (Er kennt die Schwestern nicht ― wenn nicht, was mir nicht unwahrscheinlich, Reinhardt sie ihn hat lesen lassen.) ― Weder über Bernhardi (dessen Darstellung er lobte) noch über die Novelle sprach er ein Wort ― gewiss nicht aus Absicht ― sondern aus der ungeheuern Gleichgiltigkeit gegenüber meinem Schaffen ― eine Gleichgiltigkeit, in der das bischen Übelwollen fast verschwindet.―
Nm. am Weiher.―