Dienstag, 10. September 1918

10/9 Nm. mit O. bei Liesl. Abschied.― Anneliese photographirt uns auf der Wiese.―

Abreise mit O.; und Heinrich M. Politisches. Der Brief des Majors.― München. Marienbad.―

Parkhotel; Heinrich M. mit uns, herzlich,― in echtem Bedauern dass wir schon wieder scheiden müssen. Er hatte mich den „Brabach“ lesen lassen; nahm meine im ganzen sehr ablehnende Haltung nicht ganz überzeugt, aber sehr gut hin.

Frau Roland (die hier gastirt) mit ihrem (halbjapan.) Gatten (der eine „Ethik“ schreibt); Gulbransson und Frau kommen an unsern Tisch.― Ich zu G. (der vor Jahren eine nicht sehr gelungene Carikatur von mir gemacht): „Jetzt sehn Sie mich wirklich.“ Er: „Ich habe Sie nicht gut gemacht …“

Im Hotel erwartet uns noch Paul Marx; ist jetzt in den „Kammerspielen“ (Falckenberg) engagirt.―

Nachzutragen über M. G., die ich diesmal nicht sah: wie sie auf der Bühne zu Paul, sich vor der applaudirenden O. verbeugend, flüstert ― auf ihre Perlen anspielend ― „So gut hätt ichs auch haben können, wenn ich gescheidter gewesen wäre …“ Auch dies gehört zur Geschichte ―!―