Mittwoch, 14. August 1918

14/8 Dict. Weiher begonnen!― Einiges (über Bücher) aus ältesten Tagebüchern.―

Briefe von O. Die von neulich waren mir sympathisch, ich schrieb ihr warm, fast aufgeschlossen. Die von heute (zugleich kommend, vom 10. und 12.) über ihre Singerfolge in kleinem Kreise ―, erfreulich. Sie will nun in München was unternehmen. Vortrefflich.― Es sei auch Liesls und Alberts und Pauls Meinung, daß sie für sich allein ihre Wege etc.― nicht mit mir im Hintergrund … Was stets auch meine Meinung war ― nur daß sie immer gekränkt war, wenn ich nicht für sie intervenirte ―

― Und endlich (mit allerlei gutem) die einsichtslos empörende Bemerkung „hilf mir ― anstatt zu hindern“.― Ich antworte vorerst nicht, um nicht allzu bittres zu sagen.― Meine Mittheilungen über die Intriguen gegen Rosenbaum ― veranlassen sie zu einigen sehr klugen Bemerkungen und endlich zu der, sie denke nicht dran, sich hier menschlich und künstlerisch aufreiben und verschlingen zu lassen.― Wie wünscht ich ― daß sie draußen was fände!― Was würde das wieder für ein Winter werden, in der Atmosphäre ihrer Unzufriedenheit.―

Am Nachklang ― bis Mitte 89, wo ich vorläufig pausire. Nun intensiver an den Weiher …―

Spaziergang Abend. Die leere Vegagasse, und das Sommerklavierspiel. Melancholie bis zu Thränen.―

N. d. N. Julius Helene. Hans’ „Ehrenaffaire“ in Nisch.―