Donnerstag, 1. August 1918

1/8 Vm. Michaelerberg. Ein paar Verse zum Weiher.

Gespräch mit Hugo Ganz. Über die desolaten Zustände. „Ich bin auf Weltuntergang eingestellt.―“ ― Politisches; militärisches.―

Die Fräuleins Schwarz bringen Bücher zurück, fahren morgen nach Aussee. Die ältere, bildhübsch, Heinis erste (oder zweite) Liebe, erzählt mir, daß Heini gleich von der Schule zu ihr ging ― ihr mittheilen daß er in Mathematik ― durchgefallen sei.

Lili kommt mit Frl. Reiter vom Dreimarkstein.― Liest unentwegt Karl May.―

Versicherungsagenten,― ich erhöhe alle meine Praemien erheblich.―

Nm. müd, nervös, vertrendelt.―

Kaasgraben, im Garten bei Kolap, Gespräch mit dem Bruder Landesgerichtsrath über Bücher und Weltzustand, Revolutionsmöglichkeiten u. s. w.

Zu Julie Wassermann. Das jüngste, Evchen, entzückend (ein „ungewolltes“).― Smekal, Major Michel, Lucka; wir 5 Cobenzl. Julie beklagt sich bei mir, daß Frau K. auf der Filmreise ihren Albert „verführt“ habe;― ich tröste sie mit der vorausberechenbar gewesenen Notwendigkeit; sie sagt: „Doch nehm ichs ihr übel;― er ist ja noch im Wachsen!“ ― Mit Lucka über sein Transfusionstück. Smekal bringt mir sein Burgtheaterbuch. Wir nachtmahlen (miserabel) im Schlosshotel.