Sonntag, 2. Juni 1918

2/6 S. Spazierg. PötzleinsdorfNeuwaldegg, wo ich die drei Richardkinder, Annie und ein paar andre (Fähnrich Nirenstein, Dr. Seligmann, Ltnt. Tugendhat und Schwester) begegne. Mit ihnen über Rieglerhütte ― Hütteldorf. Die Richard Kinder entzückt. „Das alles kennt der Papa nicht. Er sagt, man trifft zu viel Menschen und es liegen Papierln herum;― und wir haben doch noch keinen Menschen und kein Papierl gesehn.―“ Stadtbahn, wie gewöhnlich Gersthof; hatten fast einen Zusammenstoß.―

O. kam von Schotts; die Frau, die zwei Kinder, die ärmliche Wohnung.―

Nm. Schreker und Frau; Leo und Fanny Mütter, der junge Gutheil, Loewy, Wilh. Groß, Jokl, Gerty v. L., Gund.― Jokl spielte den ganzen Auszug der „Gezeichneten“, Schreker und seine Frau sangen. Höchst interessant; aber nur zum Theil wirklich schön;― die Dichtung war mir etwas widerwärtig. Auch Lili war die ganze Zeit anwesend, und las mit mir in einem der Auszüge (den Text) mit.― Schreker erzählte, noch sehr erfüllt, von der Frankfurter Aufführung.