Donnerstag, 18. April 1918

18/4 Burg, Costumeprobe Maria Magdalena. Medelsky (z. Th. außerordentlich) war meist total unhörbar für mich.―

Lector Ratislav (der vor Jahren eine Brochure über mich geschrieben) stellt sich mir vor, später Dramaturg Sittenberger.― Millenkovich klagt mir über die Angriffe gegen ihn, die Erklärung der Bleibtreu, die ihn mehr gekränkt als die „Unflätigkeiten des Herrn Schidrowitz“. Er that mir fast leid,― denn auch wo die Leute gegen ihn recht haben (und als Director des B.Th. ist er durchaus abzulehnen) ― haben sie es nur aus „Partei“.

Nm. am „Nachklang“.―

Bei Richard. Der Bub leidlich erholt. Richard interessirt sich schon wieder für seine Angelegenheiten (― Bewerbung des Volkstheaters um Charolais; Jacobs Traum und Reinhardt).―

Z. N. Hofrätin Zuckerkandl und Frz. Werfel. Angeregte Unterhaltung. Er erzählt von der Schweiz (ein großes „Café des Westens“.― Sein Vortrag in Davos; seine Verwarnung hier im Ministerium).― Über occultistische und hypnotische Dinge. (Alma Mahler sagte als sie zuletzt mit Girardi zusammengetroffen: „Wir haben ihn heut zum letzten Mal gesehn“;― behauptet einen schwarzen Schein um seinen Kopf bemerkt zu haben.―)