Samstag, 30. März 1918

30/3 Bei Gustav. (Affaire Fischer;― Preise etc.) ― Paulsen kam; er hat dort, wo jetzt wieder gemetzelt wird, vor 3½ Jahren mitgekämpft ― möchte wieder hin, ist dann „aber doch zu feig“;― studiert die Karten.― Pessimistisch hinsichtlich der Dauer wie ich.―

Begegnungen: Hans Müller;― über die „Liebelei“ (Neuaufführung), „classisch“,― von mir nicht wieder erreichte Technik ― kurz die zweischneidige Anerkennung (andre gibt es kaum).―

Zifferer;― über Fischers unglaubliches Benehmen; über eventuelle „Societät oesterr. Autoren“.―

Julius, über Fischer, Millenkovich, Krieg.―

Nm. Nachklang.

N. d. N. bei Salten. Zuerst die Kinder dabei. Er befangen wie gewöhnlich. Annerl, jetzt 13 gibt mir ihr Stammbuch; ihr Wunsch, ich möge als erster was hineinschreiben. Dann mit ihm allein (Otti müd, geht schlafen). Die Verlagsangelegenheit Fischer. S. selbst wurde hier aufgefordert, ein Verlagsunternehmen zu gründen,― zu leiten resp. als liter. Leiter zu fungiren. Zögert den Vertrag, der glänzend, zu unterschreiben (?) ― Zeigt mir allerlei interessante, z. Th. neu angeschaffte Bücher. Wir sprechen über den Krieg, die unleidlichen Zustände. Er berichtet mir von einem Gespräch mit Benedikt, den er aufgefordert, in der N. Fr. Pr. energischere Töne vernehmen zu lassen.― Über die Beamten- und Willkürherrschaft.― Über unsre Arbeiten,― nur in geschäftlicher Beziehung; eigentlich kein intimeres Wort.― Doch manchmal eine gewisse Herzlichkeit von einem zum andern.

― Begann zu lesen Willy, l’Entrave.―