26/3 Träume viel in der letzten Zeit. Heute z. B.:― Vor dem Burgthor, Ring, Soldaten, wenig, militärisch-festlich geordnet, etwa 1809er Costume, auch Kanonen?,― von Sonne überhellt, irgendwie schwebend; ich sage zu Heini oder Julius (die sich im Traume meistens vermengen): Das ist sehr „Siehe Illustration Seite 7-voll“ (unsre Redewendungen mit voll, von Stephi s. Z. aufgebracht „hab und gut-voll“ u. s. w.) ― Im Kinderzimmer der alten Burgringwohnung (die ich im Traum immer wieder sehe) ― ich beklage mich zu einer Dame, Verlegerin, Agentin, Gemisch von Frau Pinkus und Luise Wolff über Fischers Verhalten in der Papierangelegenheit, gebe ihr meine Novelle zu 5½ oder 4½ Perzent, suche etwas (die Novelle?) in der Kommode, wüthend über die Unordnung, Bücher, Stiefel, Schaubühnenhefte, ein Mieder von O., das ich zornig hinausschmeiße; mit ein paar ungeputzten Schuhen ins Nebenzimmer (das dem Schlafzimmer meiner Eltern entspricht), zeige sie dem Stubenmädchen, es ist, zu meiner Verwunderung unser jetziges; zurück, schlage ein Schaubühnenheft auf, finde Aphorismen von Polgar, darunter eins ungefähr. „Man muß die Fraun wie Phosphan behandeln, hineinblasen und dann sich Wochen lang nicht um sie kümmern“ (das Wort war nicht „blasen“, sondern eine Zusammensetzung mit „Gebläse“) ― ich lache beifällig;― bin auf einem Parquetsitz, eher Vortragsaal als Theater, Lili von Landesberger neben mir, dann kommt auf meine andre Seite, ohne mich anzublicken, beschämt, weil ich weiß, daß sie wieder Selbstmordabsichten geäußert hat, Gerty von L.; aus einer Loge sehn mich Damen, puppenhaft, spöttisch? an. (O. erzählte mir gestern, daß Gerty, die schon einmal einen Selbstmordversuch gemacht, sich nun wieder umbringen will mit dem überspannt affectirten Anarchisten Fritz Groß der sie tyrannisirt. Ich sagte: Mit seinem Selbstmord zu drohn, ist eine solche Frivolität, daß man sie nicht einmal dadurch gut machen kann, daß man sich wirklich umbringt.) ―
Dictirt Briefe u. dergl.―
Nm. am Weiher.― Fünftes Buch Nachklg. begonnen.