Donnerstag, 21. März 1918

21/3 Vm. Volksth. Mit Glücksmann (über seinen Sohn, moral insanity, Deserteur, Betrüger, meine wahrscheinlich irrtüml. Vorladung zum Divisions Gericht),― Bernhardi Censur Fragen; auch mit Rosenthal. Mit diesem über „Liebe“, Wildgans, Kritik,― christlich-soziale Sexualität, Bielohlawek, Sodawasser bei Wimberger u. ä.

Nm. Nachklg. 4. Buch zum 2. Mal abgeschlossen.―

Wieder den Weiher vorgenommen.―

Nach d. N. Salten. Gespräch über Fischer-Papier; seine offenbare Vernachlässigung der oesterr. Autoren;― als gestatteten die deutschen Behörden nicht etc. Dabei nicht ganz aufrichtig.― Stellung Oesterreichs, Stellung der Juden. „Esoi“verhältnis der Juden zu einander ― Respektlosigkeit;― und Nachkriechen jedem Drittenrangstalent christlicher Confession von Seite der jüdischen Kritiker. Renegatentum (Kraus, Polgar, D. Bach etc.).― Geschichten von Hof und Regierung (man weiß nie genau, wie viel man S. glauben kann) endlich Jagdgeschichten.― Anfangs Befangenheit; dann kam er ins plauschen, oft amüsant auch temperamentvoll mit einem aus der Tiefe klingenden Unterton von Echtheit ― besonders wo es sich um Judentum handelt;― aber seine Schwadronirlust, sein Anekdotismus, seine Eitelkeit, sein schlechtes Gewissen in seinem innern und äußern Verhältnis zu mir machen die eigentliche Melodie.