Sonntag, 6. Jänner 1918

6/1 S. Sonne; in tiefem Schnee Dreimarkstein.― Dem „Sohn“ nachgedacht. Vielleicht wirds doch was.―

Nm. mit Heini Schubert Marsch, Mendelssohn Prel. und Fuge.

― O., die jetzt, auf Reiks Buch hin, Weg ins freie liest, sagt allerlei sehr kritisches und einleuchtendes darüber. Über „Taktfehler“ in meinen Büchern.

Zum Thee Gerty v. Landesberger und der kleine Groß. Sehr revolutionär ― und bereit alle Consequenzen zu ziehn und zu leiden. Etwas unklarer Kopf, aber klug; sympathisch und vielleicht ein Herz.

Mit O. und Lili Akademie des Gymnasiums (Kl. Musik Vereins Saal). Höchst komischer Effect, als der kleine Redlich (Sohn des Abgeordneten) nach einer Vierhändignummer, aus lauter Befangenheit sich selber applaudirte.― Heini spielte in einer wahrhaft greulichen Aufführung von Thoma’s Dichters Ehrentag den ― Theaterkritiker Schimovsky ― sprach immerhin verständlich und sah mit seinem Kindergesicht und dem aufgeklebten Schnurrbart sehr putzig aus.― Die vielen jungen Offiziere ― manche mit Orden aus dem Feld, noch eben Gymnasiasten gewesen.―