Dienstag, 1. Jänner 1918

1/1 Träume gegen Morgen, ziemlich verwirrt ― am deutlichsten Reinhardt und Kayssler ― dieser im Zimmer auf und ab; erregt ― weil (wie ich im Traum weiß) seine Frau (ich wundre mich, die Fehdmer, sie liebt ihn doch so!) ihn mit R. betrogen. Alles übrigens stumm.― Dann ein Traum von Paul Breisach (jetzt Ltnt., sah und sprach ihn neulich, er begleitet nächstens wieder Steiner), an O. s Bett ― sie übrigens unsichtbar, sagt irgendwie (sehr vag) ― er habe O. nicht richtig gekannt ― unterschätzt ― ?―

Spazieren. Erste Begegnung Hugo Ganz. Politisches. Er sieht das Kriegsende für Mai 1819 [!] voraus.― Grinzing ― Eiserne Hand ― Hohe Warte. Ziemlich tiefer Schnee; mäßiges Behagen. Begegnung Dr. Postelberg.― Auf dem Heimweg Tram Prof. Schmutzer; er fragt mich: „Ich kenn mich in dem S. nicht aus … bald redt er so, bald so … zuerst hat er für K. K. geschwärmt ― jetzt ― …;― und den Wilson nennt er einen anständigen Menschen ―.“

Briefe, u. a. von Brandes eine Dankkarte für Fldb.― er arbeitet immer ― nun an einem Caesar!― Nachricht daß Wittels in Typhusreconvalescenz (Palaestina).

Ich lese die Skizze zum Verführer. Der erste Akt voll Reiz, nicht schwer fertig zu machen; der zweite und gar der dritte noch gar nichts beinah, und recht confus. Mit O. über den Stoff, meine Bedenken;― es bleibt ihr Lieblingsstoff.―

Heini, von einer Theatervorstellung in Privatkreis, wo er „Inspizient“ war, dann einen Theaterkritiker, in einem Epilog improvisirt hatte.―

Lese die Billiterschen Stücke („Zwischen Liebe und Ehe“) zu Ende;― Geschwätz.― Berlioz und Thackeray weiter.―