Mittwoch, 12. September 1917

12/9 Träume: ich muß eine Uhr, für Vicki, beim Hauptmann Schindler zwischen 7 und ½8 abgeben; mein Bruder oder Sohn begleitet mich ― es ist schon fast 8; ― ins Ministerium, ein dicker Herr, Civil, 3. Stock, doch im freien, Passanten; Hptm. Sch. ist nicht mehr da ― er gibt mir ein Billet (wie ein Bahnbillet), verschwindet mit andern Beamten; ich besorge, daß Vicki Unannehmlichkeiten haben könne ― er wohnt ja in der Nähe; doch lieber nicht zu ihm,― plötzlich eine Art Schlachtfeld in der Gegend der Votivkirche,― ein Gefangner; er wird von den Italienern wieder zurückgeschickt, sie können ihn nicht brauchen ― es ist nicht gefährlich, es regnet nur stark,― er geht mit aufgespanntem Regenschirm zur andern Front hinüber ― immer in der Gegend der Pilsenetzer!―

Regen.― Post, herum; bei Frau Anneliese; die mich gebeten, ihre Kinder, insbesondre den 6j. Hellmuth zu begutachten; ich finde ihre Befürchtungen nicht begründet.―

Nm. Hamsun’s „Letzte Freude“ zu Ende gelesen.

Bei Liesl. Baronin Dungern; telepathis.-weissagungsvoll-hysterisch-verschmockt.―

In der Villa Doposcheg. Musik; O. sang, ich begleitete.

Bei Liesl genachtm. Nachher Dr. Marcuse, jetzt Chefarzt in Ebenhausen, beide Söhne im Feld.―