Mittwoch, 20. Juni 1917

20/6 Auf Bergwiesen gelegen, Windischgrätzhöhe u. s. w.

Nm. am Fldb.―

Zum Kaffee bei Wassings; im Salettl; Familiengeschichten (ein Sohn Arzt, in Sibirien gefangen, der andre Cellist, mit einem armen brustkranken Christenmädl verheiratet, jetzt an der Front in Galizien, ein Sohn nächstes Jahr Militär, eine unverh. Tochter).― Er empfing uns in Gehrock; seine (zweite) Frau, klüger als er.―

Louis Fr. holt mich ab; erzählt von seiner Fabrik, seinen Arbeitern, Ingenieuren, nicht ohne Stolz, dass kaum eine Locomotive in der Welt ohne seine Injectoren fährt, neuen Erfindungen, Patenten; von seinen Beziehungen zum Bruder, seiner Frau, die sich wehrt krank zu sein und zu altern; war liebenswürdig, amüsant;― ja später, als wir Wassing begegneten, den er (Gymnasialcollegen) seit der Matura nicht gesehn, von einer Herzlichkeit, die ich ihm kaum zugetraut. Gemeinsame Erinnerungen an Collegen; Carrièren, u. s. w.