Montag, 28. Mai 1917

28/5 Pfingstmontag.― Im Regina bei Mimi (krank).― Zu Ama, die bei einer Freundin, Döbling wohnt, Pokornygasse, schöner Garten, wir saßen, mit Lili, und Frl. Mayer Tochter des Juweliers im Salettl, sprachen über Hunde, Bäume und Gärten. Mit Lili heim, sie fragte was narkotisiren heißt, u. dergl.― nach dem Operationssaalbild, mit Stephi.―

Vicki zu Tisch.― Mit ihm ein Dvorak Quartett und die 8. Symph. von Beethoven.― Schwester Rosa,― wir tranken Thee an O.s Bett; Rosa erzählte von Stephi’s Tod;― sie war gleich nach der Entdeckung bei ihr; dann von den letzten Monaten, in denen St. körperlich und seelisch immer tiefer herabkam. „Ich halt’s nicht mehr lang aus“ hatte sie öfters gesagt.― Wie sie auf alle wirkte ― wie alle an ihr hingen ― und wie sie niemand zu halten vermochte!― Im Garten spielen die Kinder, die kleinen Feuchtwangs,― auch Fingis Erni mit ihnen.―

Mit Heini Fidelio Ouverture.―

Bis in die Nacht ein Gespräch mit O. über Stephi.―