Donnerstag, 5. April 1917

5/4 Mit Auernheimer Pötzleinsdorf spazieren. (Prozess Kranz. Die übertriebne Verurtheilung. Ein Opfer ― statt hunderter. Reich, Jude, also dem Mob willkommen. Dieser Josef Kranz ― auf den ich vor 40 Jahren eifersüchtig war ― und dessen Gedichte ich bewunderte― Über die Neue Presse, Benedikt, Sternberg etc.― Amerikanische Kriegserklärung.― Auernh.s neues Stück. Über Bachrachs ― die Gleichgiltigkeit äußrer Schicksale; Unveränderlichkeit der Menschenseelen.―)

Nm. am „Unmensch“.―

Zum Thee Kammersänger Steiner. Über das Oedenburger Concert; er nennt es, nach Berichten Margits einen Mißerfolg. Über O.s Verhältnis zur Oeffentlichkeit. Ihre Unfähigkeit vor dem Publikum das beste zu geben; oder doch nur unter besonders günstigen Umständen. Versagen ihrer Nerven. Ich finde ihren Fehler darin, dass sie ihre Arbeit zu sehr auf die Concerte, und nicht genug auf Stetigkeit anlegt. Wiederhole, sie müsse die Concerte als Accidentien ihrer künstlerischen Entwicklung ansehn, nicht als Ziel.―

N. d. N. mit O. bei Schmutzers. Schnabel. Billard.