Freitag, 9. Februar 1917

9/2 Früh bei Stephi, die schon leidlich wohl.―

Hajek, wegen O., die wieder eine Luftröhrenreizung hat (Fraglichkeit des Dinstag-Singens), sieht sich auch die Kinder an, die beide noch liegen.―

Dictirt Fr. d. R.―

Bei Speidels. Else scheint an hysteroepileptoiden Anfällen zu leiden; Ratschläge.

Begegne Schönherr: der neue Kaiser, sein frisches thätiges Wesen; nun gibt er die Hofpferde für Kohlentransporte her, was ihn neu beliebt macht. Wie leicht haben’s diese Menschen ― und wie wenig nützen sie es aus. Hoffentlich wird seine Begabung dem offenbaren guten Willen und dem persönlichen Charme, von dem alle reden, entsprechen. Die Hofschranzen (Montenuovo u. a.) sollen entsetzt sein über die Gleichgiltigkeit gegen Ceremoniell u. dergl.

Nm. an der „Fr. d. Richters“.

Conc. München (Walter dirig. Mahler I, Ivogün) mit Arthur Kaufmann.― Über den Sinn des „trivialen“ bei Mahler.― Werken so hoher Art gegenüber hab ich nicht so sehr die Empfindung: Dies ist ein größerer Künstler als ich,― sondern: Das ist ein Künstler, ich bin keiner ― Häufiger (unlogischer Weise) Musikwerken und Bildern gegenüber als Dichtungen.―

Dauernde Kälte; unerhörte Tramüberfüllungen.―