Dienstag, 17. Oktober 1916

17/10 In der Residenzbühne, bei Dir. Bernau, der etliches von mir aufführen möchte. Einigten uns noch über nichts. Er wirkte angenehm.― Fort mit Friedell (der dort spielt), frage nach seinem „Judas“. Über Intellectualitätsmängel bei Dichtern (Eulenberg, Wedekind etc.).― Gustav. (Über die „Gründung“ von Talenten (jetzt z. B. seiner Ansicht nach Wildgans).)

― Zu Ludaßy’s. Sie sprachen heute viel und fast mit Ruhe über ihre todten Söhne. Ich erzählte allerlei (von Heini und Lili) worüber sie herzlich lachten. Unten sagt er mir: Mein ältrer Sohn ist an der Schlamperei eines Arztes, der jüngre, an der Schlamperei eines Offiziers zu Grund gegangen (der nemlich wie es scheint betreffs der Dnjestrfurth eine falsche Auskunft gegeben).― Olga L. erinnert sich unsres Theaterspiels in Kinderzeiten.

Nm. „Wiederkehr“. (Wird vielleicht heißen: „Die Schwestern“.―)

Dr. Robert Adam; über Bücher; sein Judasstückplan (mit Friedell) u. s. w.―

Stephi zum Nachtm.―