Sonntag, 1. Oktober 1916

1/10 Wieder schlecht geschlafen, wache zu früh auf, werde von unangenehmen Gedanken und Ohrensausen gequält. Höre tagtäglich schlechter.―

― Zu Ludaßy, erster Weg, der seine 2 Söhne innerhalb 3 Wochen verloren ― den einen durch eine vernachlässigte leichte Wunde (Gasphlegmone) ― der andre sollte zum Begräbnis kommen, ertrinkt anläßlich der Meldung beim Kommando, im Dnjestr;― beide fürs Vaterland. Er und sie doch eigentlich gefasster als ich gedacht. Frieberger kam; ein fast anregendes Gespräch über Träume, Telepathie, Gedächtnis; bei dem auch gelächelt und gelacht wurde. Ich blieb fast zwei Stunden.

― Zum Thee Julius und Helene mit Annie. (Hans in Nisch, Spital; Karl im Val Sugana, bei den Maschinengewehren.) Anekdotisches;― antisemitisches.

Zum Nachtm. Zweig und Hofrätin Z., Stephi. Z. in seiner „Objectivität“ hat mehr Entschuldigungsgründe für Italien als für Oesterreich!― Später Schmidl mit Hansi.