Sonntag, 18. Juni 1916

18/6 S. Spazierg. PötzleinsdorfWeidlingbachSievring.―

Zu Tisch Grethe Kainz, sie kam mit O. vom Friedhof.―

― Später Frl. Marie Mautner,― über Bergpartien.―

Neue Ohrengeräusche, die mich, mit dem unaufhaltsamen Verschlechtern des Gehörs in eine wahre Verzweiflung brachten. Wie sonderbar, dass diese Verzweiflung nur anfallsweise auftritt, wo doch die Ursache bleibt ja tagtäglich sich verstärkt. Innre Correcturen, wie auf allen Gebieten; sonst könnte man nicht leben.―

Las den Einakter Casanova durch (ein junger Casanova), aus der „Eifersucht“ entstanden; sehr hübsch in der Anlage und fast schon alles da. Vielleicht wär es praktischer einen Dreiakter draus zu machen.―

Begann einen Roman von Paul Zifferer „die fremde Frau“ (vom Autor zugesandt) mit Widerwillen zu lesen. Muss auch Herr Z. einen Roman schreiben? Nur weil er (sozusagen) deutsch kann und „so wie so“ Feuilletons für die N. Fr. Pr. verfertigt ―.―